Als verlorengegangenes Paradies werden die Philippinen häufig bezeichnet. Tatsächlich haben die mehr als 400 Jahre Fremdherrschaft tiefe Verletzungen in dem südost-asiatischen Inselstaat hinterlassen. Seit der unbeschränkten Souveränität aus dem Jahr 1992 ist das Land bemüht, die in weiten Teilen der Bevölkerung herrschende unsägliche Armut zu bekämpfen.
Nicht nur die Arbeitslosigkeit in den Städten und das Hausen dort in provisorischen Wellblechhütten macht das Überleben für Millionen Menschen zu einer täglich erneuten Heraus-forderung; geschlagen werden die Menschen auch durch Naturkatastrophen, wie jene drei Taifune, die im Dezember 2005 in der Region Luzon auf einen Schlag 43.000 Häuser zerstörten und ihre Bewohner heimatlos und hilflos hinterließen.
Land für die Landlosen, Obdach für die Obdachlosen und Nahrung für die Hungernden – das sind die wesentlichen Ziele, mit denen der Armut begegnet werden soll. Und eben dies hat sich das Projekt Gawad Kalinga – was soviel heißt wie Obhut gewähren – auf die Fahnen geschrieben.
Konkret hat sich das im Oktober 2003 gegründete Unterprojekt Gawad Kalinga 777 (GK777) zum Ziel gesetzt, innerhalb von 7 Jahren in 7.000 Regionen 700.000 Häuser für Obdachlose zu errichten. Dabei geht es in diesem Projekt der Hilfe zur Selbsthilfe nicht nur um Schaffung eines soliden Daches über dem Kopf, sondern auch um Arbeit für die Bewohner, um Ausbildung für ihre Kinder und um ein soziales Miteinander der Bewohner der einzelnen Dörfer.
Diese einzelnen Dörfer von GK777 werden von Sponsoren unterstützt. Für den Bau eines Hauses werden etwa 85.000 PHP benötigt, was etwa 1.400 € entspricht. Die Häuser werden im wesentlichen von den Bewohnern selbst errichtet, wobei ihnen die Sponsoren mit Rat, aber auch mit Tat zur Seite stehen.